Friedrich Graumann

1813

Der napoleonische Spuk war vorbei. Napoleon hatte seine letzten Schlachten verloren und dankte am 6. April in Fontainebleau ab. In Europa wuchs die Hoffnung der Menschen, dass nun wieder friedlichere Zeiten anbrechen könnten. Die kriegerischen Auseinandersetzungen waren wohl der Grund, warum Johann Friedrich lange hatte zuwarten müssen, bis er sich auf Wanderschaft begeben konnte. Nun aber, 26-jährig, war für ihn der Zeitpunkt gekommen, loszuziehen. Es zog ihn Richtung Süden.

Warum Johann Friedrich Grohmann ausgerechnet Wien als Ziel für seine „Wanderschaft“ anstrebte, war klar: in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war es eine „Textilstadt“ – mit rund 30 einschlägigen Unternehmen (Webereien, Bleichereien und Färbereien). Und Österreich war ein Reich mit Entwicklungspotential.

Johann Friedrich Grohmann entschloss sich, in Wien bei Meister Andreas Schüller Webergeselle zu werden. Für seine Registrierung wählte er den Namen „Friedrich Graumann“. Ob der Wechsel von „Grohmann“ zu „Graumann“ deshalb war, weil „Graumann“ eher der oberdeutschen Sprechweise entgegenkam, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden; auch nicht, warum er „Johann“ beiseite ließ. Vielleicht wollte er hier ein ganz neues Leben anfangen. Ein Hinweis darauf ist die Tatsache, dass er um die österreichische Staatsbürgerschaft ansuchte und somit nicht vorhatte, nach Preußen zurückzukehren.

1815

Der Wiener Kongress, der vom 18. September 1814